“Die meisten Menschen sind bereit das ganze Leben über zu lernen, aber nur die wenigsten sind bereit, sich belehren zu lassen”, so lautet ein berühmtes Zitat vom früheren englischen Premierminister Winston Churchill. Sicher auch heute noch zutreffend, da viele Menschen sich nicht nur nicht belehren lassen möchten, sondern auch weil vielen Menschen einfach die Zeit dazu fehlt.


Was aber wenn es möglich wäre, ein Instrument zu spielen, professionell zu zeichnen oder sogar eine neue Sprache zu lernen, mit nur wenigen Minuten konzentrierten Lernens möglich wäre? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Autor Josh Kaufmann.

 

10.000-Stunden-Regel vs. 20-Stunden-Regel

Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass es zwar viel Zeit benötigt, um der Beste unter den Besten zu werden. Dieser Frage gingen bereits zahlreiche Wissenschaftler nach und kamen auf die sogenannte 10.000-Stunden-Regel, welche auf den US-Psychologen Anders Ericsson zurückgeht, und besagt, dass es 10.000 Stunden fokussierten Trainings benötigt, um in einem bestimmten Gebiet zur Weltspitze zu gehören. Egal ob Sportler, Schauspieler, Wissenschaftler oder Musiker, die 10.000-Stunden-Regel gilt universell. Doch um 10.000 Stunden etwas zu erlernen, müssten wir 5 Jahre einen Full-Time-Job ausüben, womit wir wieder bei unserem Zeitproblem wären…

Josh Kaufmann ging der Frage nach, wie lange wir benötigen, bis wir eine Tätigkeit beginnend bei einem Kenntnisstand von 0 in dem Maße beherrschen, dass allgemein gesagt werden kann, wir könnten die Tätigkeit gut ausüben. Beispielsweise, dass wir gut Klavier spielen, oder die Fremdsprache jetzt gut verstehen und sprechen können, etc. Dabei kam er zu dem überraschenden Ergebnis, das es lediglich 20 Stunden intensiver Übung bedarf um an diesen Punkt zu gelangen. Er selbst schaffte es, innerhalb dieser 20 Stunden das Ukulele-Spielen zu erlernen (siehe auch das Video unten). 20 Stunden fokussierten Übens entsprechen gerade einmal einen Monat lang jeden Tag 45 Minuten Training. Oder bei zwei Monaten sogar nur 22,5 Minuten! Dabei hat er den Prozess in vier Einzelschritte aufgeteilt:


1. Zerlege die gewünschte Fähigkeit in seine Einzelteile

Überlege Dir genau, was an der Tätigkeit am wichtigsten ist, damit Du die elementaren Dinge zuerst lernst. Mittels Versuch und Irrtum wirst Du dann in der Lage sein, Deine Performance von mal zu mal zu verbessern. Du willst beispielsweise Golf spielen lernen, dann lerne erst einmal für den Abschlag den perfekten Golfschwung. Dazu musst Du das Lernen in mehrere Einzelschritte zerlegen, das heißt Du beginnst erst einmal mit einem kurze Schwung und baust diesen je nach Lernfortschritt immer weiter aus.


2. Lerne nur so viel, dass Du in der Lage bist, Dich selbst zu verbessern

Lerne nur so viel, dass Du das neu gelernte auch gleich anwenden kannst. Das heißt, automatisiere erst einmal die Basics, damit Du in der Lage bist, Dich Stück für Stück wieder mittels Versuch und Irrtum selbst zu verbessern. Bezogen auf unser Erlernen des Golfspiels bedeutet dies beispielsweise, dass Du die Basics so lange übst, bis Dein Abschlag kerzengerade ist. Geht die Flugbahn Deiner Abschläge nach links oder rechts, ist Dein Schwung noch nicht richtig justiert, Du übst dann so lange weiter bis die Bälle geradeaus fliegen. Erst dann gehst Du zum nächsten Schritt über und holst beim Schlagen noch weiter aus.


3. Vermeide alle Störungen, die Dich vom konzentrierten Lernen abhalten

Je mehr Du es schaffst, diese Störungen beim Lernen zu beseitigen, umso intensiver kannst du lernen und umso besser wird Deine Performance. Mit jedem Lernen wird sich der Ablauf weiter automatisieren, daher ist es wichtig, in dieser Zeit fokussiert zu sein. Handys sind beispielsweise solche Intensitäts-Barrieren, die uns ablenken, daher sollten diese während des Lernens ausgeschaltet sein.


4. Übe regelmäßig damit Du die 20-Stunden-Marke erreichst

Lerne die Selbstdisziplin aufzubringen, dass intensive Üben in den folgenden Tagen fortzusetzen, damit Du es schnellstmöglich schaffst die 20-Stunden-Marke zu erreichen. Lass Dich von Frustrationen nicht von Deinem Weg abbringen, diese Momente wird jeder beim Lernen neuer Fähigkeiten einmal haben. Frustrationen entstehen oft, wenn wir uns zu hohe Ziele stecken. Nimm dir demnach lediglich vor, dass Golfspiel zu erlernen und nicht gleich der nächste Tiger Woods sein zu wollen. Das größte Hindernis ist nicht unser Intellekt sondern unsere Emotionalität: Sich überfordert zu fühlen oder verängstigt zu sein, wenn wir vor neuen Aufgaben stehen, ist vollkommen normal. Mit jedem Überwinden solcher Momente und jeder kleinen Verbesserung wirst Du mutiger und feststellen, dass Du Deinem Ziel ein großes Stück näher gekommen bist und es folgerichtig auch erreichen wirst. Der Weg ist das Ziel!


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