Weniger als einer von fünf Menschen bezeichnet sein Leben als erfüllend, so das Ergebnis einer Umfrage, die für das Buch „The Sweet Spot: How to Find Your Groove at Home and Work“ durchgeführt wurde. Gerade mal 17 Prozent gaben dabei an, dass sie ein Leben führen, mit dem sich glücklich sind.
Für jenes Buch forschte die Soziologin Christine Carter vom Berkeley’s Greater Good Science Center in Psychologie und Neurologie nach Möglichkeiten, die zu einem erfüllteren Dasein führen.1 Gefunden hat sie 5 wesentliche Merkmale, die es jedem Menschen erleichtern können, ein glücklicheres Leben zu führen:
1. Belohne Dich regelmäßig
Unsere Verpflichtungen nehmen von Tag zu Tag zu! Wir nehmen uns dieses und jenes vor, stellen jedoch irgendwann abgehetzt fest, dass der Tag nur 24 Stunden hat. So geht es Tag für Tag und irgendwann wundern wir uns, wie schlecht es uns eigentlich geht. Kein Wunder, dass die Anzahl der depressiven Menschen in den vergangenen Jahren so horrend gestiegen ist.
Wir vergessen es einfach, uns im Laufe des Tages zu belohnen! Auszeiten vom Alltagsstress zu nehmen, gibt unserem Körper neue Energie! Der berühmte Sozialforscher Mihaly Csikszentmihalyi machte hierzu ein interessantes Experiment:
Er wies die Teilnehmer an, vom Zeitpunkt ihres morgendlichen Aufstehens bis abends um 21 Uhr den ganzen langen Tag nur Alltagsaufgaben zu erledigen. Die Teilnehmer durften keine angenehmen Dinge machen, sondern nur stupide ihre alltäglichen Arbeiten erledigen.
Belohnungen vermeiden Stress
Nach gerade einmal zwei Tagen musste Csikszentmihalyi das Experiment abbrechen, da die Teilnehmer bereits erste Symptome schwerer Angstzustände zeigten: Müdigkeit, Reizbarkeit, Muskelverspannungen, Konzentrationsschwächen und innere Unruhe.
Mit anderen Worten: Wir werden zu einem psychischen und physischen Wrack, wenn wir uns in unserem Alltag nichts gönnen.
Auszeiten und „Eigenbelohnungen“ machen uns produktiver! Es erscheint nur auf den ersten Blick so, dass Auszeiten uns Zeit „kosten“. In Wirklichkeit geben Sie unserem Körper frische Energie und Willenskraft, die es uns ermöglicht, Aufgaben wesentlich konzentrierter und vitalisierter zu erledigen.
Effektivität steigt durch Erholungsphasen
In einer Anfang der 80er in Amerika gemachten Studie, die die Auswirkungen von Überstunden an Bauprojekten ermittelte, stellten die Forscher fest, dass mit der Zunahme der Arbeitszeit die Produktivität sinkt:
Bei Bauwerken, wo die Arbeiter mehr als zwei Monate 60 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, sinkt deren Effektivität hinter die von Arbeitern, die 40 Stunden pro Woche arbeiten, so dass das Bauwerk der Arbeiter mit 40 Stunden Wochenarbeitszeit früher fertig gestellt ist!
2. Stelle den Autopiloten ein
„Mehr als 40 Prozent unseres Tagesablaufes befinden wir uns im Autopilot-Modus. Wir erledigen unsere täglichen Aufgaben ohne groß darüber nach zu denken, da diese zu unserer Gewohnheit geworden sind“, so das Ergebnis einer Studie die 2006 an der Duke University durchgeführt wurde.
Der Vorteil daran ist, dass es uns dann kaum Willenskraft kostet, die entsprechenden Aufgaben zu erledigen, einfach nur weil wir es gewohnt sind. Demnach gilt: Je mehr Aufgaben zu unserer festen Gewohnheit werden, umso weniger Energie werden wir dafür aufbringen müssen! Höchste Zeit, um neue Gewohnheiten zu entwickeln!
Die 20-Sekunden-Regel hilft
Wie?! Ein guter erster Schritt ist es beispielsweise, dem Tipp von Glücksforscher Shawn Anchor zu folgen: „Wenn Du eine neue Angewohnheit entwickeln willst, versuche diese stets innerhalb von 20 Sekunden nachdem sie Dir in den Sinn kommt zu starten. Dann wirst Du feststellen, dass die Wahrscheinlichkeit diese Tätigkeit zur Gewohnheit werden zu lassen, dramatisch steigt.“
Umgekehrt verhält es sich genauso, wenn wir eine Gewohnheit los werden möchten: Wenn ein Impuls, wie beispielsweise Fernseh zu gucken, länger als 20 Sekunden bis zur Umsetzung benötigt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir darauf verzichten. Demnach ist Anchors Tipp, einfach die Batterien aus der Fernbedienung zu nehmen, wenn Sie weniger Fernseh gucken möchten.
3. Einfach mal Nichtstun!
Wir verbringen in unserem Leben viel Zeit mit unnützen Dingen. Oftmals steckt dahinter auch das Streben nach Perfektion! Merken Sie sich eines: Perfektion ist niemals erreichbar! Schlimmer noch, dass ständige Streben danach wird Sie unglücklich und dauerhaft krank machen. Ist es das wert?
Stellen Sie sich vielmehr die Frage, ob es manchmal nicht auch schon genügt, Sachen einfach nur „gut“ zu machen. Dazu zählt auch öfter mal „Nein“ sagen zu können:
Nein, Sie müssen nicht Ihren dringend benötigten Urlaub verschieben, weil gerade ein Kollege sich krank gemeldet hat! Nein, Sie müssen nicht eine Aufgabe übernehmen, weil gerade niemand zur Verfügung steht und Ihr Tagespensum schon mit zig anderen Aufgaben vollgestopft ist! Wenn Sie auf etwas keine Lust oder Zeit haben, sagen Sie einfach „Nein“.
Das Zauberwort lautet “NEIN”
Der große Vorteil am Nichtstun ist, dass unser Kopf Zeit zum Entspannen erhält. Dadurch geben wir ihm die Möglichkeit sämtliche Gedanken zu ordnen. Nicht ohne Grund kommen uns die besten Ideen in Momenten, in denen wir einfach relaxen: Unter der Duschen, beim Spazieren gehen, etc.
Nehmen Sie sich einfach mehr Zeit fürs Nichtstun! Nichtstun bedeutet nicht nur weniger Stress und mehr Zeit für Dinge, die Spaß machen, sondern viel wichtiger: Dem Kopf neuen Platz für kreative Ideen zu ermöglichen.
4. Pflege Deine Freundschaften
„Gute Freundschaften sind ein Schlüssel-Element zu einem langen und glücklichen Leben!“ So der einhellige Tenor zahlreicher Studien sowie Meinungen von Psychologen, Forschern und weisen alten Menschen! Wie weit dies geht, wollten die Autoren Michael Norton und Elisabeth Dunn in einem Experiment verdeutlichen:
Dabei wurden Probanden angewiesen in ein Starbucks Café zu gehen und sich ein Kaffee Latte zu bestellen. Die eine Hälfte der Teilnehmer wurde gebeten, so schnell wie möglich den Kaffee zu kaufen und wieder aus dem Laden zu gehen. Die andere Hälfte sollte den Kaffee kaufen und mit dem Barista oder dem Kassierer eine Unterhaltung führen.
Gespräche machen fröhlicher
Wenig überraschend das Ergebnis: Jene Teilnehmer, die sich kurz unterhielten, fühlten sich wesentlich fröhlicher als jene Teilnehmer, die nur schnell ihren Kaffee kauften.
Die Folge: Freundschaften bzw. nette Gespräche sorgen dafür, dass wir fröhlicher sind und unser Tag demnach vitalisierter verläuft. Was das für unser Leben bedeutet, wenn wir es schaffen, jeden Tag entsprechend fröhlich zu gestalten, können wir uns an fünf Fingern ausrechnen!2
5. Erweitere Deine Komfortzone
Ständig nur innerhalb seiner Komfortzone zu leben, macht dauerhaft unglücklich. Bereits bei 6 Monate alten Babys zeigt sich, dass diese eher zu Aufruhr neigen, wenn sie ständig mit den gleichen Spielsachen spielen sollen. Gibt man ihnen die Möglichkeit etwas neues zu entdecken, beschäftigen sie sich oft länger damit, ohne gleich unruhig zu werden.
Genauso verhält es sich auch mit erwachsenen Menschen! Befinden wir uns ständig nur innerhalb unserer Komfortzone, macht uns dies dauerhaft unglücklich. Der Sinn des Lebens liegt im lebenslangen Lernen!
Wird uns diese Möglichkeit genommen oder schneiden wir uns sogar bewusst davon ab, weil wir beispielsweise sparen wollen oder ständig nur im gleichen Trott leben wollen, wird dies unweigerlich zu einem unbefriedigendem Gefühl führen.
Neue Erfahrungen bereichern unser Leben
Wenn wir dagegen neues probieren und dadurch unser Leben mit neuen Erfahrungen anreichern, führt dies zu einem gewissen Stolz. Stolz, da wir zum einen unsere Komfortzone überwunden haben (was stets mit Stress verbunden ist) und gleichzeitig neue Erfahrungen gemacht haben.
Diese Erfahrung wird dafür sorgen, dass sich unser Leben ein Stück weiser „anfühlt“. Ob wir wollen oder nicht, wird dies unweigerlich zu mehr Motivation und Elan für weitere neue Dinge sorgen.
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Einzelnachweise:
1. vgl. Carter, Christine: The Sweet Spot: How to Find Your Groove at Home and Work; Ballantine Books; 2015
2. vgl. Barker, Eric: The 5 Daily Rituals That Will Make You Happy; 2015 unter http://www.bakadesuyo.com/2015/03/make-you-happy/
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