"Die Bud-Spencer-Story - Wie aus Carlo Pedersoli Bud Spencer wurde" lesen Sie hier
In dem wir selbst die unmöglichsten Chancen auch als Chancen begreifen und unser bestes Tun um diese erfolgreich zu meistern, steht uns die Welt offen. Ein Grund mehr, einmal die Persönlichkeit von Bud Spencer genauer zu untersuchen, denn vielleicht können wir ja die eine oder andere Charaktereigenschaft auch gut in unserem eigenen Charakter-Portfolio nutzen - fangen wir also an:
Loslassen können bereits früh gelernt
„Futteténne“ bezeichnet Carlo Pedersoli alias Bud Spencer als sein Motto, was übersetzt so viel heißt wie „Scheiß drauf“. Mit „Scheiß drauf“ meinte er den Umgang mit Katastrophen und Rückschlägen, die viele Menschen im Leben erleiden. Denn während andere nach Rückschlägen schnell aufgeben, bekam Carlo Pedersoli bereits in frühester Kindheit von seinen Eltern vorgelebt, dass dies kein Grund zur Resignation ist, sondern eine Chance für ein Loslassen und einen Neubeginn.
Er ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig die Vermittlung von Werten bereits in frühester Kindheit ist. Seine Eltern mussten mehrmals im Laufe ihres Lebens wieder von vorne anfangen. Sei es auf Grund der Aufgabe der Fabrik in Neapel wegen des zweiten Weltkrieges, der Auswanderung nach Südamerika oder nach der Rückkehr nach Italien. Stets ließen sie sich von den Umständen nicht unterkriegen und genau diese Mentalität machte sich auch Sohnemann Carlo zu Eigen.
Ego als Produkt aus Kindheit und persönlicher Entwicklung
Bereits als Kind lernte er, was ihm später im Beruf des Schauspielers den Werdegang erleichterte: So hatte er ein ausgezeichnetes Gedächtnis und konnte mühelos selbst altgriechische Texte auswendig rezitieren, ohne auch nur ein Wort davon zu verstehen. Daher hatte er womöglich ein Déjà-vu-Erlebnis, als es darum ging, seinen Part aus den englischsprachigen Drehbüchern auswendig zu lernen und ihn voller Überzeugung rezitieren zu müssen.
Sie fragen sich warum? - Auch hier verstand er kein Wort, da er nicht des Englischen mächtig war. Da er sich jedoch bewusst war, dass er bereits in der Schule ein gutes Gedächtnis hatte, fiel es ihm wesentlich leichter die Texte auswendig zu lernen. Jetzt könnten Sie sich möglicherweise die Frage stellen, welchen Zusammenhang das haben sollte:
Bedenken Sie, dass der Mensch die meisten Charaktereigenschaften in seiner Kindheit lernt. Das erwachsene Ego ist das Produkt aus der Kindheit und der persönlichen Entwicklung.
Rückmeldungen wirken als Verstärker
Erinnern Sie sich beispielsweise noch daran, als Sie laufen lernten? Vermutlich nicht, aber seien Sie sich Gewiss dass die Abfolge immer die gleiche ist. Sie schauen sich etwas bei anderen Menschen ab, machen es selbst und durch die Rückmeldung anderer Menschen, wissen Sie ob Sie es gut oder schlecht gemacht haben.
Bekommen Sie eine positive Rückmeldung, sprich ein Lob oder ein Kompliment, streichelt dies Ihr Ego und Sie bekommen mit zunehmender Häufigkeit eine Intuition für das, was gut und was schlecht ist. Wenn Selbstbild und Fremdbild übereinstimmen, dann fällt es dem Menschen am leichtesten etwas zu lernen. Fremdbild meint damit unser Bewusstsein, was andere über uns denken könnten.
Wenn Sie beispielsweise glauben, jemand hält Sie für einen guten Redner, dann wird es Ihnen wesentlich leichter fallen vor dieser Person eine Rede zu halten. Wenn Sie demgegenüber denken, jemand meint, Sie könnten sich nicht gut verständigen, werden Sie sich wahrscheinlich auch in dessen Anwesenheit nicht gut artikulieren können - sofern Sie selbst nicht vom Gegenteil überzeugt sind.
"Kleinmütigkeit führt zu Unentschlossenheit und folglich dazu, Chancen und die besten Gelegenheiten zum Handeln zu versäumen."
Thomas Hobbes, 1588-1679, englischer Philosoph
Erinnern Sie sich auch an Ihre Schulzeit: In den Fächern, wo Sie gute Noten erhielten, stimmten möglicherweise Selbstbild und Fremdbild überein. Das heißt, Sie strebten dort gute Noten an, weil Sie wussten, dass Sie das Fach beherrschten oder weil es Ihnen Spaß machte. Das Fremdbild sah dann möglicherweise so aus, dass Sie glaubten, andere Mitschüler oder auch der Lehrer betrachteten Sie als einen der Besseren in dem entsprechenden Fach.
Sie gingen also mit positiven Erwartungen an die Sache heran und was der Mensch mit positiven Erwartungen in Verbindung bringt, gelingt ihm in der Regel besser als Angelegenheiten, mit denen er keine oder negative Erwartungen verbindet.
Dadurch, dass Carlo Pedersoli die Bestätigung von Eltern, Lehrern und Mitschülern ob seines guten Gedächtnisses erhielt, wurde sein Gedächtnis noch besser - und genau aus diesem Grund wurde er zu einem der bekanntesten Schauspieler des Jahrhunderts.
Selbstbild und Fremdbild als Einheit = Persönlichkeit
Er wusste also noch, dass er bereits als Kind komplizierte altgriechische Texte außergewöhnlich gut auswendig lernen konnte - da sollten ihm die englischen Texte doch sogar leichter fallen. Also wagte er es - und wurde, wie sein weiterer Lebensweg zeigt, mehr als belohnt.
Andere Personen an seiner Stelle, mit mehr oder auch weniger Know-How hätten vielleicht das Abenteuer nicht gewagt! Jene Personen hätten nicht den Mut gehabt, da sie bereits im Vorfeld geglaubt hätten, dass sie ohne Englisch-Kenntnisse und eine entsprechende Schauspiel-Ausbildung niemals den Job bewerkstelligen könnten.
"Man muss Ideen die Chance geben, sich zu verwirklichen."
Thomas Alva Edison, 1847-1931, amerikanischer Erfinder
Normalerweise ist es nämlich so, dass Schauspieler, die die Sprache des Films nicht beherrschen, oftmals das Problem haben, dass sie sich entweder auf den Text zu Lasten der Handlung oder aber nur auf die Handlung konzentrieren, worunter dann der Text leidet. Carlo Pedersoli machte sich über all dies keine Gedanken und genau dadurch machte er aus seiner eigentlichen Schwäche sogar seine große Stärke.
In seiner Autobiographie meint er passend dazu: Wenn er wirklich die Schauspielkunst gelernt hätte, wäre dadurch womöglich seine Spontanität, die dem Publikum so gut gefiel, verloren gegangen und es wäre ein eklatanter Mangel an Talent zum Vorschein gekommen.
„Wenn sich Dir eine Tür ins Unbekannte auftut und dies in einem Moment, wo Du nichts zu verlieren hast, ist es nur gut und billig, diesen Weg einzuschlagen.“
Carlo Pedersoli alias Bud Spencer, italienischer Schauspieler
Dabei kommt ihm sicher sein Selbstbild zu gute: Er sieht sich selbst als einen unverbesserlichen Optimisten - sein Lieblingsspruch „Futteténne“ belegt dies. Und da Optimisten Probleme als Chancen betrachten, hat Carlo auch genau so gehandelt. Treffender als in seinem oben genannten Zitat kann man es eigentlich nicht beschreiben. Er selbst hatte sich stets erfolgreich daran gehalten und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.
Wenn sich demnach Ihnen zukünftig eine solche Chance ergeben sollte, probieren Sie es einfach aus! Egal wie ungünstig die Voraussetzungen sind, Chancen sind dazu da, sie zu nutzen. Sie können nur gewinnnen! Meistens ergibt sich das Know-How und der Erfolg nämlich erst übers Tun - fragen Sie mal bei Carlo Pedersoli alias Bud Spencer nach!
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